Dennis Mohr

Fotografie und Reisen

Der Teufelstisch im Pfälzerwald

█ Deutschland, Pfälzerwald, Hinterweidenthal 2023

Es war bereits August als ich in das Sommer-Fernweh fiel und mich der in diesem Jahr übliche Gedanke nicht mehr los ließ: Ich will mal wieder weg!

Aber heißt schon „weg“? Für den Oktober war bereits eine Reise nach Norwegen geplant. Konnte ich denn nicht die zwei Monate noch warten? Auf der anderen Seite hatte ich noch Urlaubstage aufzubrauchen und nein… ich nehme meine Urlaubstage nicht gerne zu Weihnachten, wie es viele andere tun. Im Winter bin ich tatsächlich sogar eher ein Stubenhocker, während es mich sonst das ganze Jahr eher raus treibt.

Ich schwankte also herum, lag zwischen meiner 10 Tage langen Wanderung im Juli und einer epischen Fotoreise im Oktober. Also wollte ich kein Riesending machen, aber irgendwie schon neue Fotos und Material für YouTube sammeln. Und da war es YouTube selbst, das mich auf den Pfälzerwald brachte. Das passte. Nicht weit weg von Zuhause und trotzdem Potenzial für epische Fotos.

Und so machte ich mich auf den Weg zu einer einwöchigen Tour, einige Tage rund um den Trifels und dann noch einige Tag in das Dahner Felsenland.

Auf dem Weg dorthin bot sich die Karlstalschlucht geradezu als Einstiegsmotiv zum Warmfotografieren an. Ein schöner Bach, grüne und saftige Bäume leicht vom Herbst gezeichnet und ein bemooster Pavillon. Das funktioniert.

Am ersten Abend ging es noch zum Slevogtfelsen. Und auch wenn mich die Aussicht mit bloßem Augen begeisterte, bin ich mit dem Motiv und der Bildkomposition irgendwie nicht warm geworden. Und tatsächlich macht mich das Endergebnis nicht wirklich glücklich. Damit muss man als Fotograf manchmal leben, dass auch Fotolocations, an denen andere Fotografen tolle Bilder produzieren, gerade einfach nicht funktionieren wollen.

Was mich aber richtig glücklich machte, das war der Teufelstisch in Hinterweidenthal. Am Abend des dritten Tages bin ich im Dahner Felsenland angekommen und schaute mich in der Abendsonne schon mal dort um. Die Atmosphäre des Ortes hat mich erst einmal nicht mitgenommen. Ich kam mir eher vor, wie in einem kleinen Vergnügungspark. Viele Menschen, viel Geschrei, viel Trubel. Wenn ich fotografieren gehe, mag ich es eher ruhig.

Aber der Ort hatte Potenzial. Trotz meiner inneren Zerrissenheit mit dem Ort, kam ich am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang her. Und siehe da: Der Teufelstisch mochte mich. Er präsentierte sich mir in den tollsten Farben mit einem richtig schönen Himmel im Morgenrot. Und: Ich war ganz allein dort. Das Endergebnis gefällt mir sehr.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

© 2024 Dennis Mohr

Thema von Anders Norén